Das Eis bricht

Es ist Ruhe eingekehrt. Ein bisschen besser geworden.
Ich taste mich noch sehr vorsichtig heran, gehe nicht zu schnell, sondern achtsam, um nicht zu stolpern, aber ich gehe. Das zählt. Kein Stillstand.
Du hast gesagt, wir haben nichts zu verlieren.
Du hast gesagt, es wird besser.
Du hast es gesagt.
Du hast gesagt, du hast fast immer Recht, und eigentlich stimmt das.
Ich gebe dem Ganzen Zeit, ich gebe mir Zeit. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, ob ich stark stehen bleiben kann, aber selbst wenn ich nocheinmal zusammenbreche – es ist okay.
Das Eis kann nicht immer perfekt und ohne Brüche sein. Wenn es einbricht, fällt man ins kalte Wasser – das ist der schmerzhafteste Moment. Heute war einer davon. Aber wenn man aus dem Wasser herausgekrochen am Ufer ankommt, sich wieder wärmt und der Schock langsam verarbeitet wird, dann fühlt man sich erfrischter. Wacher. Dann sieht man die Dinge vielleicht klarer, man muss sich nur Zeit geben.
Und du hast mir heute gezeigt, dass es okay ist, einzubrechen. Dass du mich nicht im Wasser treiben lässt, auch wenn du oft nicht weiß, wie du mich herausholen sollst – du versuchst es immer wieder und schaffst es schließlich. Und das gibt mir Sicherheit. Mehr braucht es nicht.
Ich weiß, dass es manchmal mühsam und sehr schwer ist, mich aus dem kalten Wasser zu holen. Wenn ich mich wie ein Eisklotz fühle, wenn ich mich wehre und einfach untergehen möchte. Manche hätten längst aufgegeben, das weiß ich. Du tust es nicht, hast es noch nicht getan, dafür danke ich dir zutiefst.
Und ich bete zu Gott, dass du es weiterhin nicht tust.
Du bist meine Inspiration, du bist stärker, als du vielleicht selber glaubst. Mit dir an meiner Seite kann ich alles schaffen. Du bist ein Teil von mir. Team.
Mir geht es vielleicht noch nicht wieder perfekt, vielleicht werde ich heute Abend wieder weinen und morgen und übermorgen. Vielleicht aber auch nicht.
Ich hoffe einfach nur, dass du recht hattest. Dass es gut wird. Das wir uns nicht verlieren.
Dass ich locker lassen kann, ohne dass du loslässt.
Es fällt mir schwer, locker zu lassen. Umso mehr halte ich fest, klammere mich an dich. Das muss ich ändern. Und ich hoffe einfach, dass ich es schaffe.

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