Sei egoistisch

Menschen streiten sich und vertragen sich wieder. Sie hassen und lieben sich. Sie sind gute Freunde, wenn nicht sogar beste. Es ist wie ein magisches Band, welches zusammenhält. Aber was, wenn es plötzlich reißt? Wenn einer nicht mehr festhält?

Soziale Kontakte sind wichtig. Der Mensch ist ein soziales Wesen, früher oder später würden wir durchdrehen, wenn wir mit niemanden kommunizieren könnten. Aber was, wenn es hier und da Menschen gibt, auf die man ganz einfach keine Lust mehr hat? Darf man das überhaupt? Darf man mit jemanden befreundet sein und dann einfach keine Lust mehr haben? Man wird der Böse sein. Weil man derjenige ist, der keine Lust mehr hat. Aber was soll man tun? Man kann ganz einfach nichts dagegen tun, wenn man jemanden mag. Man kann aber genauso wenig dagegen tun, wenn man ihn nicht mehr mag.

So oder so wird man die egoistische Person sein, die für sich selbst entschieden hat, etwas zu beenden.

Aber in letzter Zeit ist mir oft etwas klar geworden: Es ist vollkommen egal, ob 1000 Menschen oder nur einer deine Entscheidung befürwortet. Solange DU nicht dazu stehst, wirst du immer das Gefühl haben, etwas Schlechtes getan zu haben. Du musst deine eigenen Entscheidungen befürworten, sonst niemand. Aber was, wenn man zwischen zwei Entscheidungen steht? Wenn man nicht weiß, ob man gewisse Personen noch in seinem Leben benötigt?

Wenn man sich diese Frage schon stellt, ist die Antwort eigentlich glasklar. Kein Mensch braucht Menschen, die einem nur Stress bereiten, egal ob sie es tun oder nicht, solange man sich von ihnen gestresst fühlt, ist es einfach ein negativer Einfluss. Man lässt sich runterziehen. Man stresst sich selber.

Im Endeffekt ist man selbst die Person, die sich am meisten stresst. Weil man oft einfach viel zu feige ist, um Entscheidungen zu treffen, um hinter einem Satz einen Punkt zu setzen, statt das hundertste Komma. Es bringt nichts, so viele kleine Nebensätze aneinanderzureihen. Irgendwann ergibt der Satz keinen Sinn mehr. Manche Sätze müssen beendet werden, egal wie schön er hätte klingen können. Egal, wie schön die Vorgeschichte war. Es geht um diesen Satz.

Ich habe die Geschichte geliebt, habe sie immer und immer wieder gelesen, aber mit der Zeit habe ich sie mit anderen Augen gesehen. Der Protagonist hat sich geändert. Der Leser auch. Manche Kapitel muss man beenden, vielleicht kann man sie irgendwann noch einmal neu schreiben.

Man muss selbst sein eigener bester Freund sein. Und manchmal muss man halt egoistisch handeln, um zu verhindern, dass man sich unwohl fühlt. Und man darf sich nicht schlecht fühlen.

Du bist nicht unschuldig. Aber du bist auch nicht die einzig schuldige Person. Merk dir das.

„It’s not selfish to love yourself, take care of yourself & to make your happiness a priority. It’s necessary.“

 

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